Vielfalt im Fokus: 74. Öffentliche Hochschultagung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Kiel

Die Wichtigkeit verlässlicher politischer Zusagen haben die Landwirtinnen und Landwirte in der letzten Woche deutlich zum Ausdruck gebracht. Wie Biodiversität als integraler Teil der Landwirtschaft gefördert werden kann und wie sich dies auf die Umwelt, Ernährung und die landwirtschaftlichen Betriebe auswirkt sind die Kernpunkte der diesjährigen Hochschultagung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) am 25. Januar 2024. Die 74. Öffentliche Hochschultagung steht unter dem Leitthema „Diversität im Agrar- und Ernährungssektor“.

Austausch und Fachvorträge für alle Interessierten

 „Diversität im Agrar- und Ernährungssektor umfasst sowohl die Biodiversität in der Landwirtschaft als auch die Diversität im Ernährungssystem. So dient heute eine vergleichsweise geringe Anzahl intensiv kultivierter Getreidearten auf der ganzen Welt als Basis für hochverarbeitete Lebensmittel. Dies hat Effekte auf das Ökosystem sowie die Gesundheit der Menschen und mindert die Resilienz der Ernährungssysteme gegenüber dem Klimawandel, Pandemien oder Pflanzenkrankheiten. Die Forschung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät setzt sich mit diesen zentralen gesellschaftlichen Problemen auseinander und deshalb sind alle Interessierten herzlich zur Hochschultagung eingeladen“, betont Professor Georg Thaller, Dekan der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät.

Das Leitthema wird zuerst durch die zwei Plenarredner Professor Jens Dauber vom Thünen-Institut für Biodiversität und von Professor Remco Stam vom Institut für Phytopathologie der CAU aus Sicht der Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität und aus Sicht des Pflanzenschutzes näher beleuchtet. Einordnungen der Aspekte zur Diversität und mögliche Konsequenzen werden im Anschluss durch Impulsreferate des Landwirtschaftsministers Werner Schwarz und des Umweltministers Tobias Goldschmidt vorgenommen. Die nachfolgende Diskussionsrunde mit allen vier Rednern wird die Thematik weiter vertiefen.

Einblicke in herausragende Forschungsarbeiten

Zum ersten Mal wird der Genderpreis auf der Hochschultagung verliehen. Durch die Vergabe des Genderpreises zeichnet die Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät exzellente wissenschaftliche Abschlussarbeiten aus, die die Geschlechterperspektiven in besonderer Weise berücksichtigen. Jana Christin Lassen erhält den Preis für ihre Masterarbeit zum Thema „Gender Pay Gap in der Landwirtschaft“ und Marlene Lorenzen für ihre Bachelorarbeit zum Thema „Wünsche und Bedürfnisse junger Landwirtinnen – Eine qualitative Inhaltsanalyse zu ihrer Lebens- und Arbeitswelt“.

Am Nachmittag präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät in den drei parallelen Sektionen „Agrobiodiversität“, „Ernährungsdiversität“ sowie „Sozioökonomische Diversität“ Ergebnisse ihrer praxisnahen Forschung.