Hartwig!Stiftung fördert Ökoeffiziente Weidemilcherzeugung auf dem Versuchsgut Lindhof
Am 11. Mai trafen sich Vertreter der Hartwig!Stiftung und der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät auf dem Lindhof, um zwei neue Projekte vorzustellen, die durch die Stiftung gefördert werden. Zum einen ist das die Digitalisierung der Weidekuh sowie die Wiedervernässung von Mooräckern und Umwandlung in (Feucht-) Grünland.
Auf dem Versuchsgut der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät werden bereits seit sieben Jahren im Rahmen des Projektes Ökoeffiziente Weidemilcherzeugung Lindhof Wege erforscht und aufgezeigt, um die Milcherzeugung in Schleswig-Holstein stärker in Einklang zu bringen mit dem Klima- und Gewässerschutz, der Steigerung der Biodiversität und dem Tierwohl. So zeigen die bisherigen Ergebnisse, dass die Treibhausgasemissionen je Liter erzeugter Milch nahezu halbiert werden können, wenn ein ausgeklügeltes System der Weidehaltung mit speziellen Futtermischungen aus Gras, Klee und Kräutern kombiniert wird.
Die Hartwig!Stiftung ist auf dieses Projekt aufmerksam geworden und nach vorbereitenden Gesprächen stand fest, dass die Stiftung zwei neue Teilprojekte fördern wird:
Das Teilvorhaben Digitalisierung der Weidekuh ist darauf ausgerichtet, die 100 Jersey-Kühe umfassende Milchvieherde des Lindhofs mit umfassender Sensorik auszustatten, die es dem Gras- und Herdenmanager des Betriebes erlaubt, die Bewegungsmuster und das Wohlbefinden jedes Einzeltieres verbunden mit entsprechender Software auf seinem Handy zu verfolgen. Für die Forschung werden so Daten bereitgestellt über das Fressverhalten der Tiere ebenso wie über den Energiebedarf für das Laufen und Grasen. „Mit diesen Daten sind wir in der Lage, Tiere zu identifizieren, die mit möglichst wenig Energieaufwand hohe Futteraufnahmen und Milchleistungen aus Weidefutter realisieren“, betont Professor Friedhelm Taube, wissenschaftlicher Leiter des Lindhofs.
In dem zweiten Teilprojekt wird in fachlicher Abstimmung mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) und der unteren Naturschutzbehörde eine Moorackerfläche des Lindhofs wiedervernässt und anschließend in Feuchtgrünland umgewandelt. Dr. Helge Neumann, Landeskoordinator des DVL Schleswig-Holstein, betont den Wert dieser Maßnahme, „Im Hinblick auf die Zielsetzungen und Fragestellungen des Klima- und Naturschutzes ist es wichtig, dass ein Universitätsversuchsbetrieb mit der Wiedervernässung der Moore vorangeht und diese Maßnahmen wissenschaftlich begleitet“.
Über die Hartwig!Stiftung
Die Stiftung setzt sich für nachhaltige Entwicklung ein und fördert Forschung, Bildung und Vernetzung, um Natur und Umwelt zu schützen. Details unter https://hartwig-stiftung.de
Während Dr. Ralf Loges (2. v.r.) den Vertretern der Stiftung, Kathrin Ehrigsen (3.v.r) und Dr. Olaf Ehrigsen (1.v.r.), das Konzept der Wiedervernässung erläutert, diskutierte der Weide- und Herdenmanager des Betriebes Keanu Heuck (2.v.l.) mit Pressevertretern, der Betriebsleiterin Sabine Mues (4.vr) und Professor Taube (1.v.l) die Vorteile der digital gestützten Weidemilcherzeugung auf dem Versuchsgut Lindhof.
Kontakt:
Prof. Dr. Friedhelm Taube ftaube@gfo.uni-kiel.de
Dr. Ralf Loges rloges@gfo.uni-kiel.de