Zwischen Ertragsoptimierung und Umweltschutz

Rapsfeld
© Christian JungMotivbild

Kieler Wissenschaftler publizieren Ergebnisse einer Tagung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zum Thema „Pflanzenproduktion in Deutschland – Bestandsaufnahme und Perspektiven für die Zukunft“

Die Landwirtschaft steht häufig in der öffentlichen Kritik. Das gilt für die Tier- als auch für die Pflanzenproduktion. Diese Kritik an der ertragsorientierten („konventionellen“) Wirtschaftsweise wurde in den vergangenen Jahren vielfach, auch in Schriften der Leopoldina, geäußert. Der Agrarwissenschaftler an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und zugleich Leopoldina-Mitglied Professor Christian Jung hat zusammen mit seinem Fachkollegen Professor Henning Kage, CAU, und zwei weiteren in- und ausländischen Wissenschaftlern ein Symposium organisiert, auf dem Aspekte der Pflanzenproduktion in Deutschland diskutiert wurden. Die Präsentationen und Ergebnisse des Symposiums sind jetzt in einem neuen Hybrid-Format und einem Vorwort der Organisatoren veröffentlicht worden.

„Pflanzenproduktion beschränkt sich nicht nur auf ‚konventionell‘ und ‚ökologisch‘. Vielmehr gibt es eine Vielzahl von Produktionsverfahren, die mal mehr und mal weniger dem einen oder anderen Schlagwort zuzuordnen sind“, berichtet Jung. „Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung spielen heute auch in der ertragsorientierten Landwirtschaft eine wichtige Rolle, während der Ertrag umgekehrt auch bei der umweltorientierten Wirtschaftsweise nicht vernachlässigt werden kann“, so der Kieler Forscher.

Das Symposium machte auch Zielkonflikte deutlich. So könnten hohe Erträge und Qualitäten wie sie bisher aus der ertragsorientierten Wirtschaftsweise bekannt waren, nicht mit einem Maximum an Natur- und Ressourcenschutz erzielt werden, ergänzt Christian Jung: „Es wird wichtig sein, herauszustellen, wie an ertragreichen Produktionsstandorten hohe Erträge nachhaltig und umweltschonend erzielt werden können, um dem wesentlichen Ziel der Landwirtschaft, der Versorgung der Gesellschaft mit Nahrungs-, Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen auch in Zukunft gerecht zu werden.“

Das Symposium ist hier vollständig digital zugänglich.

Das Symposium fand als gemeinsame Veranstaltung der Nationalen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) in den Räumen der Leopoldina in Halle statt. Veröffentlichung der digitalen Aufarbeitung: 16.6.2021, DOI:10.26164/leopoldina_10_00329.

 

 

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse, Kommunikation und Marketing, Claudia Eulitz
Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355
E-Mail: presse@uv.uni-kiel.de Internet:
www.uni-kiel.de Twitter: www.twitter.com/kieluni
Facebook: www.facebook.com/kieluni Instagram: www.instagram.com/kieluni