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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Umweltminister Goldschmidt informiert sich über Forschungsvorhaben zur Verringerung von Nährstoffeinträgen in der Schleiregion


Umweltminister Goldschmidt: "Wir wollen die Nährstoffproblematik gemeinsam mit der Landwirtschaft angehen“

Letzte Aktualisierung: 24.04.2023

KIEL/DÖRPHOF. Wie können Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft verringert werden? Dieser Frage widmet sich ein Forschungsprojekt der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Erarbeitet und untersucht werden unterschiedliche Förderinstrumente, die zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der Betriebe und gleichzeitig zu den Zielen des Wasser-, Klima- und Biodiversitätsschutzes beitragen sollen. Umweltminister Tobias Goldschmidt hat sich heute über die Zwischenergebnisse informiert.

Umweltminister Tobias Goldschmidt: "Nährstoffeinträge sind eine der großen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Artenvielfalt, unsere Böden und Gewässer, aber auch unser Klima leiden enorm – besonders sichtbar wird dies in der Schlei und in der Ostsee. Die Dimension des Problems ist gewaltig, Lösungen erfordern den Schulterschluss mit der Landwirtschaft. Die heute vorgestellten Zwischenergebnisse werfen ein Schlaglicht auf mögliche Lösungen. Landwirtinnen und Landwirte sind Veränderungsprofis. Mit den richtigen Anreizen können sie zur treibenden Kraft einer Düngewende werden“, so der Minister. "Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, Neues auszuprobieren und die Forschung zu unterstützen. Diese Offenheit und Kooperation brauchen wir“, dankte Tobias Goldschmidt den Landwirtinnen und Landwirten.

Geleitet wird das Forschungsvorhaben von den Professoren Uwe Latacz-Lohmann und Friedhelm Taube von der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der CAU.

Im Rahmen des Projekts werden die von der Landwirtschaft erbrachten Leistungen für Umwelt und Natur nach dem Modell der Gemeinwohlprämie bewertet. Die Gemeinwohlprämie wurde vom Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V. in Schleswig-Holstein entwickelt, um freiwillig erbrachte Gemeinwohlleistungen durch Landwirtinnen und Landwirte zu honorieren. "Die Gemeinwohlprämie ist ein innovatives Instrument für die zukünftige Agrarförderung. Mein Ziel ist, die Gemeinwohlprämie in den Reformprozess der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU einzubringen“, betonte Minister Goldschmidt.

Professor Uwe Latacz-Lohmann: "Die Landwirte und Landwirtinnen in der Region stehen der Gemeinwohlprämie durchweg positiv gegenüber. Sie ermöglicht den Betrieben, Biodiversitäts- und Gewässerschutz als wirtschaftlichen Betriebszweig in das Betriebsgeschehen zu integrieren. Das kommt gut an – besser als Auflagen und Verbote. Unsere Untersuchungen vor Ort zeigen, dass der Nährstoffeintrag in die Schlei spürbar reduziert werden könnte, wenn die Gemeinwohlprämie als Instrument einer zukünftigen Agrarpolitik zur Umsetzung käme.“

Im Fokus des Forschungsvorhabens steht zudem die Erprobung der Hybridlandwirtschaft, bei der eine konventionelle Bewirtschaftung mit Elementen des Ökolandbaus kombiniert wird. So kann beispielsweise durch bestimmte Fruchtfolgen der Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz bei annährend gleich hohen Erträgen reduziert werden.

Professor Friedhelm Taube: "Unsere detaillierten Untersuchungen zur Optimierung der Düngung im Sinne des Gewässerschutzes und zur Erweiterung der Fruchtfolgen um Kleegras im Schlei-Projekt zeigen das große Optimierungspotential nicht nur für den Gewässerschutz, sondern auch den Klimaschutz und die Biodiversität – so können allein durch die Reduzierung der Nitrateinträge Umweltkosten in der Größenordnung von 200€/ha vermieden werden. Wenn wir das dann mit den ‚besten Maßnahmen aus zwei Welten‘ (ökologisch/konventionell) zur ‚Hybridlandwirtschaft1.0‘ bündeln und spezialisierte Betriebe noch mehr kooperieren, dann gewinnen Landwirte und Umwelt und damit wir alle.“

Hintergrund:

Das Forschungsvorhaben wird vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) gefördert. Durchgeführt werden die Forschungen von der CAU, dem Deutschen Verband für Landschaftspflege Schleswig-Holstein e.V., der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein sowie dem Naturpark Schlei. Am Projekt sind 30 Modellbetriebe in der Schleiregion beteiligt.

Das Projektgebiet erstreckt sich dabei mit circa 70.000 Hektar über die Regionen Angeln und Schwansen und umfasst das gesamte Gewässereinzugsgebiet der Schlei inklusive seiner vielzähligen Fließgewässer.

Die Schlei, als inneres Küstengewässer, ist mit ihren größeren Zuflüssen in ihrer ganzen Länge FFH- und EU-Vogelschutzgebiet. Sie befindet sich nach Wasserrahmenrichtlinie in einem anhaltend schlechten ökologischen Zustand.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Matthias Kissing, Jonas Hippel, Christina Lerch | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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